Dillinger Franziskanerinnen verlassen Erlkam nach 55 Jahren

Dillinger Franziskanerinnen verlassen Erlkam nach 55 Jahren

Im Jahr 1963 kamen acht Schwestern der Dillinger Franziskanerinnen mit einigen Menschen mit Behinderung von Unterhaching nach Erlkam. Der Konsul Oskar Karl Forster überlies zuvor das Anwesen in Erlkam den Schwestern. Die Schwestern bauten Erlkam als ein Erholungsheim für Schwestern aus, die an anderen Standorten der Regens-Wagner-Stiftungen tätig waren. Den Tagungs- und Erholungsbereich betrieben die Schwestern zusammen mit Menschen mit Behinderung.

Ende der 70er-Jahre erfolgte ein Ausbau der Betreuung von Menschen mit Behinderung. In den nachfolgenden Jahrzehnten entstanden verschiedene Wohnheime und Förderstättengruppen. Heute kümmern sich 140 Mitarbeiter um 91 Menschen mit Behinderung in stationären und teilstationären Angeboten.

Aus der operativen Tätigkeit am Standort Erlkam zog sich die letzte Schwester bereits vor einigen Jahren zurück. Seit einem Jahr lebten nur noch Sr. Richardis und Sr. Beatis in Erlkam. Beide haben sich sehr dafür eingesetzt, Mitschwestern zu überzeugen nach Erlkam zu kommen, jedoch leider ohne Erfolg. Nach langen Überlegungen wurde beschlossen, den Konvent in Erlkam zu schließen.

Der Abschied von Erlkam wurde am 22. April mit einem feierlichen Gottesdienst in der neuen Kirche St. Josef in Holzkirchen gefeiert. Über 500 Gäste aus Nah und Fern füllten die Kirche: Menschen mit Behinderung, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Regens-Wagner-Werks, Schwestern aus anderen Konventen, Freunde und Förderer der Erlkamer Einrichtung und auch viele Holzkirchner Bürger feierten mit.

In der Predigt zog Pfarrer Rainer Remmele, der geistliche Direktor der Regens-Wagner-Stiftungen, einen Vergleich zum guten Hirten, der seinen Schafen vorangeht. Auch die Schwestern haben in ihrem Wirken in Erlkam Menschen mit Behinderung auf ihrem Weg begleitet.

Im an den Gottesdienst anschließenden kleinen Festakt berichteten Sr. Gerda Friedel (Provinzoberin der Dillinger Franziskanerinnen in den Regens-Wagner-Stiftungen), Prälat Lorenz Kastenhofer (Domkapitular in der Diözese München-Freising), Olaf von Löwis (erster Bürgermeister des Marktes Holzkirchen), Matthias Hefter (Pfarrgemeinderatsvorsitzender) und Kathrin Seiler (Gesamtleiterin von Regens Wagner Erlkam) von den zahlreichen persönlichen Erlebnissen und Begegnungen mit den Erlkamer Schwestern und dankten für deren Wirken in und für Erlkam und Holzkirchen.

Beim anschließenden Stehempfang im Foyer der Kirche nutzten die Gottesdienstbesucher zahlreich die Gelegenheit sich persönlich von Sr. Richardis und Sr. Beatis zu verabschieden.

Am Nachmittag wurde in der Einrichtung in Erlkam bei sommerlichen Temperaturen mit einem kleinen Fest gefeiert, um den Abschied nicht zu schwer fallen zu lassen.

Beide Schwestern ziehen in andere Konvente des Ordens um, um dort neue Aufgaben zu übernehmen.